Ollie rettet die Welt Teil II

Wenn im Bistro Hangelar die Karten eingepackt werden, wird’s melancholisch. Die einen trauern den Siegchancen hinterher, die sie beim Skat gehabt haben, die anderen sind sauer, weil sie keinen Dummen mehr finden, der mit ihnen weiter spielt. Ollie dagegen hat ganz andere Sorgen. „Meine Diss ist fertig“, sagt er. Jetzt habe er überhaupt keinen Nerv, noch einmal über seine Doktorarbeit zu schauen. Ältere Doktoranden hätten ihm geraten: „Wenn Du Deine Arbeit nicht mehr sehen kannst, gib‘ sie ab.“ Schön und gut, sagt Ollie, „aber eigentlich fehlt mir noch eine knackige Einleitung, die dem Leser klar macht, warum er unbedingt weiter lesen muss.“ Uff. Zuletzt hatten wir darüber im Herbst 2009 geredet. Deshalb auch mein Vorschlag: „Warum beziehst Du Dich nicht auf den Tsunami, der damals so viel Leid hervorgerufen hat?“ Ollie will sich das durch den Kopf gehen lassen. Ein vielleicht für eine wissenschaftliche Arbeit etwas zu journalistischer Vorschlag. Mag sein, aber das ist ist mir egal. Seinen Doktor bekommt er so oder so, da bin ich mir sicher.

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