der-newstest.de

Screenshot der-newstest.de

 

 

Eine Binsenweisheit: Im Internet gibt es tonnenweise Falschnachrichten und als Nachrichten getarnte Werbung. Und es gibt Personen, die gezielt Lügen in Sozialen Medien verbreiten. Für den Umgang damit braucht man bestimmte Fähigkeiten. Lese ich gerade eine glaubwürdige Nachricht oder einen nachrichtlich aufgemachten Werbetext? Kann ich öffentliche und private Medien richtig einschätzen? Ein seriöser Test im Internet hilft weiter.

In einem digitalen Selbsttest auf der Seite „der-newstest.de“ kann Jeder seine eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Nachrichten im Internet überprüfen. Dazu bekommt man Fragen in fünf verschiedenen Kategorien gestellt, etwa wie gut man sich auf Nachrichten-Webseiten und sozialen Medien zurechtfindet. Außerdem bekommt man Nachrichten und Behauptungen gezeigt, die man einschätzen oder bewerten soll. Ziel ist, auf die Fähigkeiten hinzuweisen, die man im Umgang mit Nachrichten braucht. Und: Menschen zu zeigen, in welchen Bereichen sie ihre Fähigkeiten noch verbessern können.

In jedem der fünf Kategorien (siehe Bild) kann man maximal sechs Punkte, also insgesamt 30 Zähler erreichen. In eine Viertelstunde sind die Fragen beantwortet – wenn man sich nicht sicher ist, kann man Fragen überspringen – wofür es freilich Punkteabzug gibt. Erschreckend war für mich, wie viele Punkte die Besucher der Webseite im Schnitt erzielt haben – es waren noch nicht einmal 15. Grund genug also für Viele, sich in Sachen Medienkompetenz noch etwas draufzuschaffen. Das gilt auch für mich, denn ich habe zwar keine Frage falsch beantwortet, einige aber übersprungen, weil ich mir nicht sicher war.

Den Newstest hat die Stiftung Neue Verantwortung zusammen mit nach morgen, einem Kölner Studio für digitale Produkt- und Markenentwicklung gestaltet, – unterstützt von der Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Landesanstalt für Medien NRW und der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Die Beispiele und Daten im Test kommen aus der Studie „Quelle: Internet“? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenz der deutschen Bevölkerung im Test.

Der Test wird aktuell von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, der Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb und der Landesanstalt für Medien NRW weiterentwickelt.

 

Ein Portal, das keiner braucht

heftigWenn so eine armselige Klitsche wie www.heftig.co tatsächlich 800.000 Facebook-Fans und 2,4 Millionen Shares in einem Monat bringt und angeblich die Zukunft des Nachrichten-Journalismus sein soll, dann fällt mir das Frühstück aus dem Gesicht. Oder ich muss meine Überschriften ändern. Etwa so: EZB senkt Leitzinsen. Wenn ihr lest, was Rolf Wenkel davon hält, werdet ihr in Tränen ausbrechen (wahlweise: wird euer Leben verändern, ist einfach unglaublich, raubt mir den Atem etc.) Eine gute Analyse hat Tobias Gillen gepostet: http://www.tobiasgillen.de/heftigstyle-clickbait-medien/

Rauschen filtern

netz1-300x194Youtube, Twitter und Blogs liefern Nachrichten sehr viel aktueller als alle anderen Medien. Denn bevor die ersten Drehteams vor Ort sind, haben Augenzeugen ihr Video längst per Smartphone hochgeladen. Doch sind die alle echt? Uwe Sievers hat sich darüber in der aktuellen Ausgabe der medienpolitischen Zeitschrift „MMM“ („Menschen machen Medien“ der Gewerkschaft ver.di) Gedanken gemacht. Leseprobe: „Wenn 200 Twitter-User von einem Attentat berichten, muss das Ereignis stattgefunden haben – oder? Profis legen 200 unterschiedliche Twitter-Accounts in wenigen Minuten an. Dazu benutzen sie Software, mit der sich diese Aufgabe weitestgehend automatisieren lässt“. Wem können wir noch trauen?
(Foto: Gerd Altmann / pixelio.de)