Börsenboom – trotz oder wegen Trump?

Foto: O. Fischer / pixelio.de
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Historisches an der New Yorker Börse: Der Dow Jones Industrial Index hat erstmals die Marke von 20 000 Punkten übersprungen. Ist das wirklich ein Verdienst von Donald Trump? Ich habe da so meine Zweifel.

 

 

 

Für die meisten Beobachter ist es völlig klar, woher die ausgelassene Stimmung an der Wall Street kommt: Es ist die Hoffnung, dass der neue US-Präsident Donald Trump der US-Konjunktur neue Impulse gibt. Trumps erste Schritte als US-Präsident hätten vieles bestätigt, was sich Investoren erhofft hätten, heißt es allenthalben.

Der neue Präsident gibt sich schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit extrem unternehmens- und wirtschaftsfreundlich. So hat er zwei bereits tot geglaubte Ölpipeline-Projekte reaktiviert, er will Regulierungen im Energie- und Finanzsektor abschaffen, und – das hören Amerikaner besonders gerne – sowohl die Einkommens- als auch die Körperschaftssteuer massiv senken.

And the winner is… Goldman Sachs!

Auch seine Personalpolitik lässt Börsianer jubeln: So ist der Vizechef von Goldman Sachs, Gary Cohn, als Wirtschaftsberater ins Regierungslager gewechselt, was der Goldman-Aktie ein sattes Plus von über 30 Prozent eingebracht hat. Und überhaupt, die Banken: Die hoffen, dass Trumps Regierung sie von lästigen Vorschriften und Regulierungen befreit. So hat der künftige Finanzminister Steven Mnuchin bereits angekündigt, die nach der Finanzkrise 2008 beschlossenen Maßnahmen zu überprüfen und möglicherweise zurückzufahren.

Kurzum: Wenn es denn wahr ist, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird, dann scheinen amerikanische Anleger eine besonders rosige Zukunft vor Augen zu haben. Sie wollen ihrem Präsidenten glauben, der versprochen hat, nicht nur die Steuern zu senken, sondern auch für vier Prozent Wachstum jährlich zu sorgen, 25 Millionen neuer Arbeitsplätze zu schaffen und nebenbei die Staatsverschuldung zu reduzieren. Continue reading „Börsenboom – trotz oder wegen Trump?“

Trumps fantastische Jobmärchen

unspecifiedDer neue US-Präsident will in einer Dekade 25 Millionen neue Jobs schaffen. Das ist ambitioniert, aber machbar. Nur nicht mit den Methoden eines Donald Trump, behaupte ich.

 

Endlich kann man einmal nachlesen, was US-Präsident Donald Trump wirklich plant, um die Wirtschaft der USA anzukurbeln: Auf der offiziellen Webseite des Weißen Hauses ist seit kurzem der Aufsatz „Bringing Back Jobs And Growth“ zu lesen, jawohl, alles mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben. Darin beklagen Trumps Berater, dass seit der Finanzkrise 2008 nahezu 300 000 industrielle Arbeitsplätze verschwunden sind, sich die Staatsschulden verdoppelt haben – und dass die Mittelklasse schrumpft.

Unbenannt

 

Der neue Held der Mittelklasse will das umkehren, die Wirtschaft wieder „in die Spur bringen“, das Wachstum der Wirtschaft auf eine Jahresrate von vier Prozent hochschrauben und 25 Millionen neue Arbeitsplätze innerhalb der nächsten Dekade schaffen. Interessant ist an diesem Aufsatz nicht nur, was drinsteht, sondern auch, was nicht.

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