Der Höhenflug der Netbooks hält an. Seit Asus vor einem Jahr mit seinem Eee PC eine neue Geräteklasse unterhalb der Notebooks erfunden hat, boomt das Geschäft mit den Winzlingen. Hier geht’s weiter
Kategorie: Moneten
Slow down
Crowding Out – wann schlagen Konjunkturprogramme ins Gegenteil um?
Ich mag Peer Steinbrück, unseren Finanzminister. Ich habe ihn vor einigen Sommern in Bonn kennengelernt, als er noch kein bundespolitisches Amt hatte und ohne Jackett und Krawatte, sondern nur mit Hosenträgern durch das ehemalige Bonner Regierungsviertel geschlendert ist und Anekdoten erzählt hat. Sehr unterhaltsam.
Am vergangenen Freitag (30.1.2009) hat er im Bundestag das Konjunkturprogramm der Bundesregierung verteidigt – und gleichzeitig klar gemacht, dass es für solche Hilfen auch Grenzen gibt.
Peer Steinbrück hat Sorgen. Nämlich dass Konjunkturprogramme in Höhe von 70 bis 80 Milliarden Euro nicht nur die Verschuldung des Staates in die Höhe treiben, sondern auch die Wirtschaft bremsen statt anfeuern können.
Continue reading „Crowding Out – wann schlagen Konjunkturprogramme ins Gegenteil um?“
Konjunkturpaket II: Gut bis mangelhaft
Als die Bundesregierung Ende vergangenen Jahres zum ersten Mal mit dem Holzhammer auf den Lukas gehauen hat, ist der Zeiger bei „Schlappschwanz“ stehen geblieben. Das hat sie damals wohl selbst eingesehen und noch einmal kräftig nachgelegt: 50 Milliarden Euro will sie nun in den nächsten beiden Jahren in die Hand nehmen, um die Rezession abzumildern und der Konjunktur einen belebenden Impuls zu geben. Continue reading „Konjunkturpaket II: Gut bis mangelhaft“
Das große Wunschkonzert
Die Spitzen der großen Koalition haben am Montag über ein zweites Konjunkturpaket beraten. Es soll auf zwei Jahre angelegt sein und einen Umfang von rund 50 Milliarden Euro haben, erklärten die Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder und Peter Struck nach über fünfstündigen Verhandlungen im Berliner Kanzleramt. Ein wenig muss es wie bei einem Kindergeburtstag zugegangen sein…
Continue reading „Das große Wunschkonzert“
Credo
Hmm, so ein Espresso, der tut gut, oder? Nach gut zwei Jahren Medien, Märkte und Moneten und kaum nennenswertem Feedback (sorry, GabiF, ich bin wohl kein guter Netzwerker) muss ich wohl mal erklären, weshalb ich das hier überhaupt mache. Mein Credo ist ganz einfach: Es gibt kaum einen Bereich menschlicher Interaktion, der nicht ökonomischen Gesetzen unterliegt. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich sage, ich sei Wirtschaftsredakteur, dass ich ein wenig mitleidig angesehen werde, so als könnte ich nur in Kategorien von Umsatz, Gewinn und Prozenten denken, so als sei mein Beruf ungefähr so vielseitig wie der eines Fensterputzers, so als seien die Themen meiner Berichterstattung so eng umrissen wie ein U-Bahn-Tunnel. Politik-Redakteurinnen und Redakteure fassen meine Themen mit spitzen Fingern an, als seien die far out, jenseits von Gut und Böse. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Nichts, auch nicht Kultur, Kunst, Sport und Politik, kann sich ökonomischen Gesetzen entziehen, nichts spielt sich außerhalb der Ökonomie ab. Das gilt auch für die Ehe, die Kirche, den Profisport, die Prostitution und den Drogenhandel. Auch dort spielen Angebot und Nachfrage, Grenznutzen und Preiselastizitäten eine Rolle. Insofern können alle LeserInnen dieses Blogs beruhigt sein: Ich bleibe weiter bei Medien, Märkte und Moneten.
Ein verrücktes Jahr
Hätte sich jemand am Anfang des Jahres 2008 träumen lassen, dass ihm mal Begriffe wie Kreditklemme, Rettungsschirm oder gar Finanzmarktstabilisierungsfonds von den Lippen kommen? Hier ein Rückblick auf die Wirtschaft des Jahres 2008 und hier das Ganze als Audio. Guten Rutsch ins neue Jahr!
Deutsche Bank reibt sich an der Kirche
So so, da hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, der Berliner Zeitung ein Interview gegeben und Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hart angegangen. Was der Kirchenmann in der Berliner Zeitung da über Ackermann und seine früheren Renditevorgaben von 25 Prozent sagt, ist heftig. Das sei „eher eine Form des Götzendienstes“, so Huber, das erinnere ihn „mehr an den Tanz um das Goldene Kalb“. Es sei unübersehbar, dass „Geld zum Gott“ geworden sei. Continue reading „Deutsche Bank reibt sich an der Kirche“
Fängt die Krise jetzt erst an?
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, lieber Henrik! Schon schlimm, dass wir beide einen Tag vor Deiner Feier genötigt wurden, ein Pro und ein Contra zu schreiben zu der Frage: Fängt die Krise jetzt erst an? Bedingung war: Keiner hat mehr als zwei Minuten Zeit, seine Hörer zu überzeugen. Henrik schreibt:
„Das Schlimmste kommt erst noch. Schon allein deshalb, weil in Deutschland derzeit auch ein Wettbewerb läuft nach dem Motto: Wer will nochmal und hat noch nicht? Bei der Vorhersage der künftigen Konjunkturentwicklung übertreffen sich die sogenannten Experten in Schwarzmalerei. Wer das schlimmste Szenario aufzeigt, dem sind die Schlagzeilen sicher. Am besten immer mit dem Zusatz: Seit dem Zweiten Weltkrieg.
Wenn man sich unter den wirklichen Experten umhört, also den Unternehmern, die sich jeden Tag Gedanken machen müssen um die Zukunft ihrer Firma, dann hört man die ehrlichen Antworten. Wir wissen nicht, was da noch kommt. Oder: Nein, das habe ich so noch nicht erlebt. Das zeigt mir dann: Wir gehen wirklich schweren Zeiten entgegen. Wir zahlen jetzt den Preis für eine Wirtschaftsstruktur, die zu stark auf den Export und zu wenig auf Dienstleistungen und Konsum setzt. Wer jahrelang Exportweltmeister ist, wessen Wohlstand zum überwiegenden Teil darauf basiert, der muss umso mehr leiden, wenn niemand mehr die Produkte „made in germany“ kaufen will.
Wir zahlen jetzt den Preis für so manchen zu hohen Lohnabschluss der letzten Jahre. Schon als die Zeiten noch besser waren, sagten die Unternehmer: Das können wir uns eigentlich nicht leisten. Jetzt aber kommt es zum Schwur. Mal sehen, was die Gewerkschaften sagen, wenn die erste Entlassungswelle anrollt.
Es gibt Leute, die sehen Licht am Ende des Tunnels. Ich sage: Dieses Licht, das sind die Lampen eines entgegen kommenden Zuges. Und da wünsche ich mir dann, wir wären Amerikaner und hätten auch so einen Obama. Die Amerikaner sagen: Da müssen wir was machen. Die Deutschen sagen: Da müssen wir jetzt durch. Deswegen fängt die Krise jetzt erst richtig an.“
Continue reading „Fängt die Krise jetzt erst an?“
Süßes Gift
Stell Dir vor, die OPEC kürzt die Förderung, und der Ölpreis sinkt trotzdem weiter. Eine gute Nachricht für Autofahrer, Fluggesellschaften, die Industrie, die Haushalte, die im Winter ihre Heizöltanks befüllen müssen, kurz: für die gesamte Wirtschaft. Eine gute Nachricht – oder doch nicht?