Grande Cuisine für kleines Geld

Das Gebiet um das Eifelflüsschen Ahr und den Rhein bei Remagen/Sinzig bietet eine auffallende Dichte an Restaurants, in denen deutsche Spitzenköche arbeiten. Teilweise werden sie international mit einem oder zwei Sternen bewertet. Sie haben sich zum Köcheklub RheinAhr zusammengeschlossen und bauen jedes Jahr am zweiten Sonntag im August ihre mobilen Küchen auf der Kurpromenade in Bad Neuenahr auf – am vergangenen Sonntag zum 14. Mal. Dort werden für kleines Geld Kostproben geboten, die es in sich haben. Beispiel gefällig? Ich hatte zuerst ein halbes Dutzend Austern für zehn Euro von der Firma Rungis Express, die die deutsche Spitzengastronomie täglich mit Köstlichkeiten des Pariser Großmarktes versorgt, dazu einen Grauburgunder vom Weingut Nelles in Heimersheim – Winzer Thomas Nelles schenkte am Stand des Restaurants Freudenreich persönlich ein.

gloupdemer Anschließend gebratene Jacobsmuscheln und Filet vom Loup de mer auf Sauce Cafe de Paris mit Tomaten-Tagliatelle für elf Euro (Bild links), dazu einen Riesling vom Weingut Nelles. Und zum Schluss einen Teller mit Rohmilchkäsen vom Affineur Waltmann für zehn Euro, zusammen mit einem Spätburgunder vom Weingut Meyer-Näckel aus Dernau.

Das gab’s beim Stand des Restaurants Steinheuers aus Heppingen – Stefan Steinheuer soll laut Gault Millau „einer der weltbesten Köche“ sein. Da ist es fast schon frevelhaft, nichts von ihm probiert zu haben – aber irgendwann muss halt mal Schluss sein. Obwohl die Veranstaltung fast Volksfestcharakter hat, geht es sehr stilvoll zu, die Bierbänke bzw. -tische sind mit weißen Decken versehen, es gibt richtige Messer und Gabeln und Porzellangeschirr, getrunken wird aus richtigen Weingläsern – kein Plastik weit und breit. Wer wissen will, was es sonst noch gab, sollte mal bei Gourmet-Blog.de ‚reinschauen, Dirk Zehrt hat mir freundlicherweise erlaubt, zwei Bilder aus seinem Blog zu verwenden.

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3 thoughts on “Grande Cuisine für kleines Geld

  1. Moin Rolf,
    schöner Artikel da geb ich meine Fotos gern für her. 🙂 Ja das mit dem No Plastic fand ich auch schön, Pfand auf Gläser zahle ich gern wenn ich den leckeren Wein nicht aus Plastikgläsern trinken muss ! Auch der Umwelt zu Liebe, was sonst bei den Massen anfällt mag man sich nicht wirklich vorstellen wollen.

    Gruß Dirk

  2. Food-Fotografie scheint so ziemlich das Anspruchsvollste zu sein, was es gibt. Ich bin übrigens einem Trugschluss erlegen. Selbst wenn man die Bilder nur im Web veröffentlichen will, ist RAW das Format der Wahl. Bei jpg ist der Himmel weiß und der Schlagschatten schwarz, das ganze Bild ist tot. Beim RAW-Format kann man dem Himmel und den dunklen Bildpartien noch Strukturen entlocken, dann wird ein Foto draus. Selbst wenn man anschließend in jpg komprimiert, ist das Ergebnis viel besser, weil das Ausgangsfoto um Klassen besser war. Setzt natürlich voraus, dass man gute RAW-Konverter und Programme wie Photoshop hat…

  3. Der Kommentar von Rolf zum Köchemarkt ist erstklassig. Wir haben zusammen die köstlichen Gerichte uns schmecken lassen. Ich hatte die Jacobsmuscheln mit mediterranem Gemüse in einer Gaspacho aus dem Reataurant Köhlerhof, Spitze waren jedoch die gebratenen Jacobsmuscheln und Filet vom Loup de mer auf Sauce Cafe de Paris mit pikanten Tomaten- Tagliatelle. Zwischendurch hatte ich frische Tagliatelle mit Sommertrüffel und Wildkräuter-Pesto vom Restaurant Vieux Sinzig. Die begleitenden Weine zu allen Gerichten waren ausgezeichnet. Schon jetzt freuen wir uns auf den Köchemarkt im Jahr 201o; hoffentlich wieder bei trockenem Wetter.

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