Allen geneigten Lesern dieses Blogs ein frohes Weihnachtsfest!
Hier ist noch ein kleines Weihnachtspuzzle. Setzt es zusammen und schaut, was passiert.
Allen geneigten Lesern dieses Blogs ein frohes Weihnachtsfest!
Hier ist noch ein kleines Weihnachtspuzzle. Setzt es zusammen und schaut, was passiert.
Seit Dienstag (14.12.2010) rollen wieder Castorbehälter mit radioaktivem Atommüll durch die Lande. Ihr Ziel ist das Zwischenlager Lubmin bei Greifswald. Der Müll stammt aus westdeutschen Kernforschungszentren und war zur Wiederaufbereitung in Südfrankreich. Atomkraftgegner halten diese Transporte für extrem gefährlich und fordern den Stopp der Castoren, solange kein Endlager gefunden ist. Ohne Endlager keine Sicherheit, heißt es. An der Notwendigkeit solcher Endlager zweifelt kaum jemand. Aber: Sind Endlager vielleicht nur eine fixe Idee? Der Unternehmensberater Matthias Ginsberg gibt in der Financial Times Deutschland (FTD) zu bedenken, es sei im Prinzip unnötig, vielleicht sogar schädlich, heute über Endlager nachzudenken. Sein Argument: Wir suchen heute eine endgültige Lösung für ein Problem, das noch 10 000 Jahre strahlen wird. Wir haben heute noch gar nicht die Technologie, um damit umzugehen. Wäre es da nicht besser, das Zeug ein bis zwei Generationen zwischenzulagern, bis uns bessere Lösungen einfallen, anstatt heute vermeintliche Endlager politisch durchzudrücken, die sich vielleicht in 50 Jahren als falsch, aber irreversibel herausstellen? Continue reading „Eine originelle Idee“ →
Dagegen ist Wikileaks ein harmloser Windhauch: Im Teppichhaus Trithemius sind Geheimpapiere aus dem Kanzleramt aufgetaucht!
Trithemius, Betreiber des gleichnamigen Teppichhauses, hat sich mit den jüngsten Terrorwarnungen unseres Innenministers beschäftigt. Er hält sie, genau wie ich, für ein bestelltes Päckchen, damit scheinheilig besorgte Unionspolitiker wieder lautstark die Vorratsdatenspeicherung fordern können. Wenn ich die Einlassungen des innenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl, höre, „wer sich jetzt noch gegen die Vorratsdatenspeicherung wehrt, hat die Bedrohungslage nicht verstanden“, dann wird mir übel vor lauter selbstzufriedener Scheinheiligkeit.
Marion hat auf chillout.de einen interessanten Link gesetzt. Auf Ich schreibe wie kann man seinen Schreibstil analysieren lassen. Erfunden hat die Messmethode ein siebenundzwanzigjähriger Russe aus Montenegro namens Dmitry Chestnykh, ein Softwareentwickler, der vor ein paar Monaten die Internetseite „I write like“ ins Leben rief. Chestnykh hatte einen Algorithmus entwickelt, der so ähnlich wie ein Spam-Filter funktioniert: Man musste bloß ein paar englischsprachige Sätze in ein Textfeld kopieren, auf „Analysieren“ klicken. Innerhalb weniger Sekunden übermittelte das Programm einem dann das Ergebnis. Im besten Fall: „Sie schreiben wie William Shakespeare.“
„29,1 Milliarden Handy-Kurznachrichten haben die Deutschen im Jahr 2008 verschickt. Das ist ein neuer Rekord. 2007 waren es 25,3 Milliarden SMS. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) mit Verweis auf aktuelle Daten der Bundesnetzagentur mit. Für das Jahr 2009 rechnet der BITKOM mit einem Anstieg auf mehr als 30 Milliarden SMS. Damit hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Textnachrichten fast verzehnfacht. 1999 verschickten die Deutschen erst 3,6 Milliarden SMS pro Jahr. 2008 übermittelten die Mobilfunkbetreiber in Deutschland pro Tag knapp 80 Millionen SMS, 923 pro Sekunde.“
Weshalb ich diese Pressemitteilung hier zitiere? Weil mir hier zum ersten Mal so richtig klar geworden ist, was mein Uni-Prof seinerzeit mit „Windfall-Profits“ meinte. Denn der so genannte Short Message Service (SMS) läuft über einen Datenkanal, der ohnehin bei jedem Handygespräch in Betrieb ist – ob darüber Daten laufen oder nicht. Eine nützliche Sache: So kann zum Beispiel die Rufnummer des Anrufers in der Liste der entgangenen Anrufe hinterlegt werden. Nur: Ob Daten übertragen werden oder nicht – den Mobilfunk-Betreibern entstehen durch die Nutzung des Datenkanals für SMS keine zusätzlichen Kosten. Deshalb haben sie auch 1994 zuerst mit kostenfreien SMS geworben. Bis jemand auf die Idee kam, dafür 38 Pfennig pro SMS zu verlangen. Selbst wenn sie heute im Schnitt nur 19 Cent kosten, entstehen den Providern nette Zusatzgewinne von rund 600 Millionen Euro – für Nichts! Das sind windfall profits.
Folgende Einladung hat uns heute die Uni Potsdam geschickt:
„Sehr geehrte Redaktion,
wie alt ist Guido Westerwelle laut Angabe der Medien wirklich? Die Antwort auf diese simple Frage hängt mit Informationsqualität zusammen. Denn Journalisten greifen in ihrer Berichterstattung auf elektronisch gespeicherte Angaben zurück. Kurz nach der Bundestagswahl fanden sich in Presseveröffentlichungen über den 48-jährigen FDP-Politiker (Geburtsdatum laut eigener Website: 27.12.1961) Altersangaben, die von 46 bis 49 Jahren streuten. Das ist nur ein Indiz dafür, dass die Qualität von elektronisch verarbeiteten Daten und Informationen oft verbessert werden muss.“
Wohl wahr. Das wollen IT-Experten auf einer Konferenz am Hasso-Plattner-Institut der Uni Potsdam erörtern. Schade, ich kann leider nicht hinfahren…
Früher haben die Bauern gestöhnt, weil sie dem Kaiser oder König den Zehnten abliefern mussten. Mein Gott, was waren das für idyllische Zeiten! Heute währen wir froh, wenn mit zehn Prozent des Jahreseinkommens alle Steueren abgegolten wären. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass Politiker und Bürger in Sachen Steuern eine absolut verschiedene Denke haben? Politiker denken nur in absoluten Zahelen. „Wir haben die XY-Abgabe um einen Prozentpunkt gesenkt- das entlastet die Büger um 16 Milliarden Euro.“ Nix da. Der Bürger merkt es vermutlich noch nicht einmal, wenn der Netto-Auszahlungsbetrag auf seinem Lohnzettel um 1,43 Euro gestiegen ist. Die Politiker aber glauben, „wir haben auf 16 Milliarden Euro Einnahmen verzichtet, nun muss aber der Konsumrausch ausbrechen“. Und wundern sich, wenn nix passiert…
Das Gartenbau- und Grünflächenamt des Städtchens Boulogne sur Mer im Norden Frankreichs, im Département Pas-de-Calais, hat sich für den tristen Vorplatz des Rathauses „Godefroy de Bouillon“ etwas einfallen lassen, was eigentlich nicht auf dem Mist städtischer Beamter gewachsen sein kann.
Auf ca. 1.100 Quadratmetern wächst dort auf einer ursprünglich schnöde gepflasterten Fläche ein kleiner Urwald. „Voiture contre Nature“ heißt dieses kleine Experiment, das zeigen soll, wie schnell sich die Natur die Überbleibsel der menschlichen Zivilisation einverleiben kann. Man betritt den Mini-Park durch Doppeltüren, wie sie in Lieferwagen üblich sind. Die Wege sind seltsam elastisch – kein Wunder, sie sind mit zerbröselten Autoreifen ausgelegt worden. Wer sich ausruhen will, kann dies auf Autositzen tun, die auf der Grünfläche herumstehen.
Hier und dort recken sich Auspuff-Anlagen empor, die langsam von der Natur überwuchert werden, ein Pavillon besteht ausschließlich aus zerborstenen Windschutzscheiben. Dazwischen einige Autowracks, aus denen mitunter ganze Bäume wachsen: Die Natur siegt, heißt es auf den deutschsprachigen Schildern zu der Ausstellung. Tatsächlich machen sich Gräser und Ranken über Lack und Lenksäulen, Rost und Reifen, Karossen und Kupplungen her. Sonne, Wind und Regen sollen hier ganze Arbeit leisten, um eines zu zeigen: Der Mensch und seine seltsamen Kreationen sind vergänglich. Wie sagte noch der eine Planet zum anderen? „Mir geht’s nicht gut, ich hab‘ die Menschen.“ Darauf der andere: „Mach Dir nichts draus, das geht von alleine weg.“
O jeh, jetzt hat die Weltstadt Sankt Augustin ihren Wahl-Skandal! In jener Gemeinde, die in den 70er Jahren aus den Käffern zwischen Bonn und Siegburg zu einer künstlichen Stadt vereint wurden, ohne ein Zentrum zu haben – es sei denn, man sieht einen Supermarkt, ein Rathaus, ein Finanzamt, eine Kinderklinik und die Konrad-Adenauer-Stiftung als ein Zentrum an – in jener Gemeinde also hat sich schier Unglaubliches abgespielt.
Dort hat, ich glaube es war Anfang des 14. Jahrhunderts, ein Mensch namens Klaus Schumacher von einer Christlich- Demokratischen Union ein Königtum geerbt, das sich Bürgermeisteramt nennt. Dort fühlt er sich seit Jahren so wohl wie Prinz Valium im Königreich Insomnia, das bekanntlich seit Generationen von Königin Angela I. beherrscht wird. Und nun kommen Plakate auf die Straße, die alle seine Sünden aufzählen! Nein, das geht doch nicht! Er berät sich kurz mit seinem CDU-Hofmarschall namens Marcus Lübken und beschließt, die Plakate entfernen zu lassen. Begründung: Die Plakate seien 1.) keiner Partei zuzuordnen und 2.) gefährdeten sie die „Leichtigkeit und Sicherheit“ des Straßenverkehrs. Uff. Man wolle „den Bürger schützen“, legt Hofmarschall Lübken nach. Ja meine Güte, vor wem denn? Schumacher und Lübken setzten „sich dem Verdacht aus, die CDU zu meinen“, mutmaßt der Reporter des Bonner General-Anzeigers. Und: Sie „wussten genau, wem das Plakat zuzuordnen ist. Und die Bürger wissen es auch.“ Sein Kommentar hat übrigens die Überschrift: „Kleinkarierte Gutsherren“.