Das Smartphone – der Spion in der Tasche

Smartphones boomen. Sie sind mobile Kommunikationszentrale, Statussymbol, Photoalbum und Musiksammlung. matthiasKurz: Sie sind große Datenspeicher mit ständiger Internetverbindung. Das macht die Spaßgeräte zum Angriffsziel. Nachdem ich die Geschichte meines Kollegen Matthias von Hein gelesen habe, überlege ich mir, ob mein nächstes Handy ein Android-Bolide sein muss, oder ob man nicht doch neidisch auf jene Zeitgenossen gucken sollte, deren Handys einfach nur zum Telefonieren da sind und die eher an einen Faustkeil aus der Steinzeit erinnern.

Ja, es gibt sie noch…

… die individuelle Kundenberatung, auch im Internet. Ich hatte vor ein paar Tagen bei der Firma Greycomputer in Wesseling folgende Anfrage per Mail gestartet: „Guten Tag, können Sie mir ein System zusammenstellen, das leise und auf Videoschnitt optimiert ist? Consumer-Camcorder zeichnen heutzutage HD-Material auf AVCHD auf, was man mit einem herkömmlichen Büro-PC nicht sinnvoll bearbeiten kann. Ich möchte als Editing-Software Magix Video de Luxe 17 einsetzen. Der Hersteller nennt folgende Mindestvoraussetzungen: * Intel® Core™ 2 Quad-Prozessor mit 2,83 GHz (Intel® Core™ i7 empfohlen) * 4 GB Arbeitsspeicher * DirectX® 9.0c-kompatible Grafikkarte, mind. 512 MB Grafikkartenspeicher und Pixelshader 2.0, ATI X300 und besser, NVIDIA GeForce 6600 und besser * Blu-ray-Brenner zum Erstellen von Blu-ray Discs™ Für einen Vorschlag wäre ich Ihnen sehr dankbar.“ Continue reading „Ja, es gibt sie noch…“

Neue Medien

In schöner Regelmäßigkeit werden in Deutschland Studien und Umfragen zur Internetkompetenz deutscher Politiker veröffentlicht. Laut der jüngsten Umfrage unter 750 deutschen Politikern antwortet die Hälfte nicht auf E-Mails. 45 Prozent von ihnen sind auf Social Media-Plattformen wie Facebook und Twitter schlicht nicht auffindbar. US-Präsident Obama macht das anders – er besucht Facebook-Gründer Marc Zuckerberg und diskutiert im Internet mit seinen 19 Millionen Facebook-Freunden. Die ganze Story von Gabriel Gonzalez hier.

Der „Global Dependency Explorer“

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Master-Studenten der Universität Amsterdam und der Utrecht Graduate School of Visual Art and Design haben in Sachen data driven journalism ein Mammutprojekt realisiert: Den global dependency explorer. Hier werden die Import- und Exportabhängigkeiten fast aller Länder dieser Erde aufgelistet, zudem kann man die Länder hinsichtlich vieler Kennzahlen vergleichen, z.B. Fläche, Bevölkerungszahl, Durchschnittsalter, Lebenserwartung, Alphabetisierungsrate, Lese- und Schreibverständnis, Arbeitslosenrate, Pro-Kopf-Einkommen etc. Man kann stundenlang mit der Maus über die Staaten fahren und bekommt immer neue Informationen. Einziger Nachteil: Im Internet Explorer oder mit Firefox funktioniert das Ganze nicht, man braucht einen Webkit Browser a la Safari oder Chrome.

Wozu die Aufregung?

Wikileaks gibt keine Ruhe und sorgt nun für diplomatischen Trubel: 250.000 geheime Dokumente aus den US-Botschaften wurden veröffentlicht. Sie zeigen, wie die Supermacht über ihre Partner und deren Politiker denkt. Rund 1700 Berichte stammen aus der US-Botschaft in Berlin. Demnach ist Angela Merkel selten kreativ und risikoscheu, Guido Westerwelle unerfahren, inkompetent und eitel. Leute, wozu diese Aufregung? Ich finde, Botschafter Murphy hat eine hervorragende Beobachtungsgabe und kann Personen treffsicher einschätzen! Ich habe selten so eine offene und klare Sprache vernommen!

Zu Berlusconi hätten die US-Diplomaten geschrieben, er erscheine zunehmend als Sprachrohr Putins in Europa. Der russische Premier wird als Alpha-Rüde bezeichnet, Präsident Dmitri Medwedew als blass und zögerlich. Das würde ich sofort unterschreiben! Ägyptens Präsident Hosni Mubarak hat den unter George W. Bush begonnenen Irak-Krieg für gefährlichen Unsinn und den damaligen US- Präsidenten für unbelehrbar gehalten. Alle Achtung, Herr Mubarak – es ehrt Sie, so vom US-Botschafter in Kairo eingeschätzt zu werden! Mein Fazit: Manche US-Diplomaten machen einen ganz guten Job.

Umfragen-Unfug

Folgende Pressemitteilung des deutschen IT-Branchenverbandes BITKOM landete heute in meinem Briefkasten: „In Sachen Internet haben die Bundesbürger offenbar weiterhin massive Zweifel am Sachverstand der politischen Parteien. Jeder sechste Wahlberechtigte ist der Meinung, dass keine der größeren Parteien überhaupt etwas vom Internet oder der Netzpolitik versteht. Jeder zweite sieht sich nicht in der Lage, einer Partei besondere Sachkenntnis zuzuschreiben. Nur jeder Dritte kann bei einer politischen Partei Internetkompetenz erkennen. „Das Ergebnis des aktuellen BITKOM-Webmonitors muss die Politik aufrütteln“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Netzpolitik ist eines der bestimmenden Themen, und es kann in Zukunft mit wahlentscheidend sein.“ Forsa befragte im Auftrag des BITKOM 953 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren. Bei der offenen Befragung konnten spontan auch zwei oder mehr Parteien genannt werden. Die Umfrage ist repräsentativ.“

Na klar mag diese Umfrage repräsentativ sein. Sie beweist allerdings nur, dass sich mindestens jeder Zweite der Befragten noch nie in seinem Leben die Webseite einer politischen Partei oder eines Abgeordneten angesehen hat. Dann ist es auch klar, dass sich diese Befragten nicht in der Lage sehen, einer Partei besondere Sachkenntnis zuzuschreiben. BITKOM titelte: „Große Zweifel an der Internetkompetenz der Parteien“. Vielleicht hätte man fairerweise titeln müssen: „Nur die Hälfte der Bundesbürger interessiert sich für den Auftritt der Parteien im Internet“.

Die Kommunen und das Web 2.0

Die deutschen Verwaltungen haben ihr Web-2.0-Angebot ausgebaut: 74 Prozent der Behörden verfügen mittlerweile über ein Internet-Portal, das Bürgern und Unternehmen interaktiven Online-Kontakt anbietet. 53 Prozent der Einrichtungen stellen Foren zur Verfügung und 32 Prozent treten per Audio- oder Video-Podcast an die Öffentlichkeit. Bei der konkreten Betreuung solcher interaktiven Online-Dienste haben viele Behörden allerdings noch Nachholbedarf. Das hat die Studie „Social Media in der Landesverwaltung“ von Steria Mummert Consulting ergeben. Der ganze Pressetext steht hier.