Digitalisieren wir unsere Jobs weg?

Foto: Marko Greitschus / pixelio.de
Foto: Marko Greitschus / pixelio.de

Wer Ängste schürt, macht Auflage. „Zerstören Roboter das deutsche Jobwunder?“, fragt denn auch so mancher Sensationsjournalist. Aber ist das wirklich so? Denn die Arbeit ist noch nie ausgegangen – sie verändert sich nur.

Die Angst vor Veränderungen im Arbeitsleben ist nicht neu. Anfang des 19. Jahrhunderts sorgten sich englische Textilarbeiter um die Auswirkungen der industriellen Revolution, was in der gezielten Zerstörung von Maschinen gipfelte. Auch der britische Ökonom John Maynard Keynes warnte in den 1930er Jahren vor „technologischer Arbeitslosigkeit“, die sich weit verbreiten werde.

In seinem Buch „Das Ende der Arbeit“ hat der amerikanische Ökonom und Soziologe Jeremy Rifkin 1995 gezeigt, dass durch den Produktivitätszuwachs von 1975 bis 1995 zahllose Fabrikarbeitsplätze verschwunden sind – obwohl die Wirtschaft im gleichen Zeitraum weiter gewachsen ist. Anhand weltweiter Wirtschaftsdaten sagte Rifikin voraus, 2020 würden nur noch zwei Prozent der Weltbevölkerung in der Produktion arbeiten.

Und heute? Heute wird erneut Angst geschürt, und die Schuldigen heißen diesmal Digitalisierung, Industrie 4.0, das Internet der Dinge, Plattformökonomie – sie alle werden uns die Arbeit streitig machen, heißt es. „Zerstören Roboter das deutsche Jobwunder?“ fragte die „Bild“-Zeitung neulich. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2013 sagt, in den USA seien 47 Prozent aller Jobs durch den technischen Wandel bedroht. Experten haben das auf Deutschland übertragen und kommen auf 42 Prozent. Continue reading „Digitalisieren wir unsere Jobs weg?“